Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger,
in diesem Jahr musste sich der Gemeinderat gleich in seiner ersten Sitzung am
16. Januar mit dem Finanzplan für das Jahr 2024 befassen.
Wie alle Gemeinden, stellt die Aufgabe einen Haushalt aufzustellen, auch die Gemeinde Forstern vor große Herausforderungen. Steigende Lohnkosten, gerade im Bereich der Kindertagesstätten, lassen kaum noch Spielraum für freiwillige Leistungen. Obwohl wir das Jahr 2023 mit dem besten Ergebnis bei den Gewerbesteuereinnahmen abschließen konnten, über bleibt von den 2,5 Millionen Euro kein Cent für Maßnahmen in unserer Gemeinde. Im letzten Haushaltsjahr mussten wir knapp 2,6 Millionen Euro an den Landkreis Erding für die Kreisumlage weiterreichen.
In diesem Jahr trifft uns die Höhe der Kreisumlage noch einmal härter. Mit fast 3 Millionen Euro müssen wir wieder eine Rekordsumme aus unseren Steuereinnahmen an den Landkreis ausbezahlen. Dies bedeutet eine weitere Mehrbelastung von 400.000 Euro und hat zur Folge, dass wir keine ordentliche Zuführung zum Vermögenshaushalt erwirtschaften können. Da erscheinen Sparmaßnahmen, wie die Beendigung des Familienstützpunktes und die damit erzielte Einsparung von 20.000 Euro oder der Umzug des Jugentreffs und der dadurch erreichte Wegfall von Mietzahlungen von 10.000 Euro, wie zwei Tropfen auf den heißen Stein.
In Anbetracht dieser dramatischen Entwicklung sah sich der Gemeinderat gezwungen, die Grundsteuer zu erhöhen und beschloss mehrheitlich die Hebesätze bei der Grundsteuer A und B auf 450 v.H. festzusetzen. Diese Entscheidung fiel uns nicht leicht, bedeutet es doch zum Beispiel bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus eine Mehrbelastung von ca. 6 Euro monatlich.
Einstimmig sprach sich der Gemeinderat dafür aus, die Gewerbesteuer bei 330 v.H. zu belassen. Bei unseren Gewerbebetrieben hat sich trotz Krisen die Steuerkraft positiv entwickelt. Der Gemeinderat war sich darum einig die Betriebe neben der Grundsteuer nicht zusätzlich mit einer höheren Gewerbesteuer zu belasten.
Uns ist bewusst, dass es gerade derzeit schwerfällt steigende Steuern zu tragen. Mit der Anpassung bei der Grundsteuer wollen wir jedoch auch in diesem Jahr die Betreuung unsere Kinder gewährleisten und uns einen, wenn auch kleinen Handlungsspielraum, für Investitionen einräumen. Mit unserem Beitrag zur Kreisumlage sorgen wir zudem für den Erhalt der Kreisklinik und garantieren auch zukünftig eine wohnortnahe medizinische Versorgung. Aus diesen Gründen hoffen wir trotz aller Herausforderungen auf Ihr Verständnis.
Rainer Streu
Erster Bürgermeister